"Vorwärts, Genossen!"

Veröffentlicht am 27.09.2008 in Wahlen
 

Sascha Binder zusammen mit Walter Riester nach seiner Nominierung zum SPD-Kandidaten. FOTO: Chris Pollak

Atomausstieg, Mindestlohn, Bildungschancen – Binder setzt bei Bundestagswahl-Nominierung Akzente

Aufbruchsstimmung herrschte bei den Genossen im Kreis Göppingen am vergangenen Freitag. Auf einer Mitgliederversammlung in der Göppinger Stadthalle wurde der Geislinger Sascha Binder zum Kandidaten für die Bundestagswahl im kommenden Jahr gekürt. Der 25-jährige Diplom-Jurist und SPD-Kreisvorsitzende erhielt eine Zustimmung von 95 Prozent.

TIM ZAJONTZ

KREIS GÖPPINGEN. Überaus großer Andrang und eine gelassene Stimmung herrschte vor Beginn der Mitgliederversammlung des SPD-Kreisverbandes Göppingen im Klosterneuburg-Saal der Göppinger Stadthalle. In seinem Grußwort warb der Juso-Landesvorsitzende Roman Götzmann bereits zu Beginn der Veranstaltung für einen Neuanfang in der SPD. „Wir haben als Partei die Aufgabe sehr komplexe Sachverhalte so darzustellen, dass sie bei den Menschen auch ankommen. Ich glaube sagen zu können, dass Sascha Binder einer ist, der das kann wie nur wenige andere in unserer Partei.“, so Götzmann im vollen Klosterneuburg-Saal.

Der frühere Arbeitsminister Riester brachte anschließend den Vorschlag der Findungskommission für die Bundestagswahl ein. Diesem war der Göppinger SPD-Kreisvorstand bereits im Juli einstimmig gefolgt. „Es muss jemand sein, der die richtigen Gedanken auch richtig vermitteln kann. Diese Qualifikation sehe ich bei Sascha Binder.“, sagte Riester am Rednerpult über den 25-jährigen Geislinger. Er habe in den vergangenen Monaten hochachtungsvolle und gute Reaktionen in der Landespartei auf den Göppinger Personalvorschlag wahrgenommen. „Sascha ist unser politisches Angebot an unsere Partei, über den Kreis hinaus ein Signal zu geben, dass diese Partei einen qualifizierten Erneuerungsprozess macht.“

In seiner Vorstellungsrede verwies Binder vor knapp 150 Zuhörern auf die Erfolge aus zehn Jahren sozialdemokratischer Regierungsbeteiligung. Atomausstieg und das Nein zum Irakkrieg seien wichtige Beispiele für die zukunftsgerichtete Politik der SPD gewesen. Als „Handlanger der Industrie“ bezeichnete Binder die Union, die weiterhin auf die hochriskante Atomenergie setze. Chancen und Herausforderungen sieht Binder in der älter werdenden Gesellschaft. „Ich find es toll, dass die Menschen immer älter werden. Aber wir müssen versuchen, das Leben im Alter auch lebenswert zu gestalten. Dazu gehört die gute Pflege und die Gesundheit.“, so Binder.

Grund für die bessere Situation auf dem Arbeitsmarkt sei nicht zuletzt die sozialdemokratische Reformpolitik der letzten Jahre, so Binder. Bei den Themen Mindestlohn und Leiharbeit sieht er dennoch dringenden Handlungsbedarf. „Es geht um das Selbstwertgefühl der Menschen. Deshalb müssen wir gemeinsam mit den Gewerkschaften für einen einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn kämpfen.“ Um aber langfristig die Schere zwischen Arm und Reich schließen zu können, müsse mehr Bildungsgerechtigkeit erreicht werden. „Bildung und Weiterbildung sind Aufgaben, die sich quer durch alle Politikfelder und quer durch die Gesellschaft ziehen müssen.“, warb Binder für eine bessere Kinderbetreuung, längeres gemeinsames Lernen und ein gebührenfreies Studium. Durch das Ganztagesschulprogramm und die BAföG-Erhöhung habe die SPD hier auch bundespolitisch Akzente setzen können.

Binder forderte die Mitglieder zur Geschlossenheit auf. Ziel müsse es sein 2009 an der Regierung zu bleiben. „Eines können wir nämlich nicht, wenn wir in der Opposition sind, die Probleme der Menschen lösen. Das muss aber unser Ziel sein.“ Mit den kämpferischen Worten „Vorwärts, Genossen!“ schloss Binder seine Rede und erhielt minutenlangen Applaus.

In der anschließenden Aussprache machten sich der Geislinger Stadtrat Thomas Reiff und SPD-Kreisrat Peter Feige für den Kreisvorsitzenden stark. „Ich bin froh, dass wir mit dir einen Kandidaten haben werden, der auch die Belange der Kommunalpolitik mit im Kopf und auf seinem Schreibtisch hat.“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende im Göppinger Kreistag, Peter Feige.

Mit einem eindeutigen Votum stellten sich auch die SPD-Mitglieder hinter den Geislinger. 95 Prozent der anwesenden SPD-Mitglieder sprachen sich für Binder als Bundestagskandidaten aus.

Weitere Bilder von der Veranstaltung finden Sie HIER.

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Ergebnis der Wahl der Bewerberin / des Bewerbers für den Bundestagswahlkreis Göppingen:

110 Stimmen wurden abgegeben.
Auf Sascha Binder entfielen:
104 Ja-Stimmen (94,5 %), 5 Nein-Stimmen (4,5 %) und 1 Enthaltung (1%).

 
 

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