Der Klimawandel schmerzt noch nicht

Veröffentlicht am 10.04.2019 in Pressemitteilungen
 

Juso-Treff vom 6. April 2019.

Am vergangenen Samstag fanden die Jungsozialisten des Kreisverbandes Göppingen wieder zusammen, und diskutierten lebhaft über den Diesel und den Verkehr der Zukunft. Steffen Grimske rief mit seinem Vortrag den Dieselskandal und das betrügerische Verhalten der Autokonzerne in Erinnerung, und gab hierzu einen sachlichen Überblick. Er kritisiert die emotionale öffentliche Debatte, denn sie führe zu keiner Lösung.

Die Frage nach alternativen Antrieben und Verkehrskonzepten der Zukunft beschäftigt Deutschland nicht erst seit dem Dieselskandal, vielmehr war und ist der Klimawandel die treibende Kraft. Der Betrug betrifft ganz klar die Sachen des Rechts und der Gesundheit, und diese kann mit der richtigen Technologie, welche bereits existent ist    , durch Einhalten der Grenzwerte, geschützt werden. Deshalb müssen die Fahrzeughersteller den Schaden ihrer infamen Handlungen endlich willentlich heilen und die notwendige Technik zur Anwendung bringen. Die Jusos Göppingen wünschen sich hierfür immer noch mehr staatlichen Druck und keine Hätscheleien von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer.

Doch das Klima darf nicht außer Acht gelassen werden. Trotz der behebbaren Nachteile, die mit dem Diesel verbunden sind, ist er unter den fossilen Verbrennern eines der praktikabelsten, effizientesten und unter Endverbrauchern eines der meist akzeptierten Antriebsmodelle. Zudem gibt es keine nennenswerte Antriebsalternative für den Massentransport von Personen und Gütern auf Straßen.

Zum Schutz unserer Heimat fordern die Jusos des Kreisverbandes Göppingen deshalb den massiven Ausbau bezahlbarer Angebote des ÖPNV. Ist dieser nämlich zu teuer oder nicht verfügbar, kann er auch nicht genutzt werden. Die Jusos Göppingen sind sich aber bewusst, dass nicht jedes Dorf ausreichend damit versorgt werden kann. Der Individualverkehr ist verringerbar aber nicht abschaffbar!

Der Kreisvorsitzende der Jusos Göppingen, Max Yilmazel meint: „Das Auto ist schon heute in Großstädten nicht die erste Wahl, daher ist es wichtig die Alternativen auszuweiten, um so mehr Mobilität, und günstigere öffentliche Angebote anzubieten. Nur das kann das Ziel sein, um in Zukunft bezahlbare Mobilität für alle zu haben.“ Caroline Fischer, die stellvertretende Vorsitzende des Juso-Kreisverbandes, setzt auf CO2-neutrale synthetische Kraftstoffe, und hält die Elektromobilität für unpraktikabel und umweltschädlich. Bestätigt wird sie durch Ardian Ponik, er meint, die jetzige Infrastruktur könne beibehalten werden, lediglich der Ursprung der Treibstoffe wäre ein anderer. Aus erneuerbarer Energie könne man Gas und Diesel herstellen, die Klimaneutral verbrannt werden könnten. Doch dafür sei der aufzuwendende Strom zu teuer, was zum großen Teil der ungerechten EEG-Umlage, und der versäumten Energiepolitik geschuldet sei. Die Jusos im Kreis Göppingen bemängeln an der Bundesregierung eine klare Richtung zum Verkehr der Zukunft. Die Elektromobilität wird überproportional gefördert, dagegen gerät das gasgetriebene Auto in Vergessenheit.

Von der Industrie kommen nur wenige ernst gemeinte Impulse. Julian Heel erklärt dies damit, dass der Klimawandel noch nicht schmerze. Der Markt kann nicht selbstständig auf latente Bedrohungen reagieren, welche die Dauer eines Menschenlebens überschreiten, der Staat muss eine konkrete Richtung vorgeben, am besten jetzt!

Die Jusos des Kreisverbandes Göppingen kommen zu dem Schluss, dass der solidarisch finanzierte, und überregional geplante und ausgebaute ÖPNV eine entscheidende Lösung bieten kann. Gleichzeitig möchten sie den Blick hin zu „power-to-gas/-liquid“-Technologien richten, die den Verbrauchern, nicht so gewaltige Umstellungen und Unbequemlichkeiten, wie bei der Elektromobilität abverlangen. Deswegen setzen sie sich auch für bezahlbaren und dennoch klimafreundlichen Strom ein. Ein fahrradfreundliches Deutschland kann einen besonderen Beitrag leisten. Göppingen trägt bereits den Titel „Fahrradfreundlicher Landkreis“, es muss aber mehr getan werden, vor allem interstädtische Verbindungen müssen für Radfahrer nutzbarer und sicherer gestaltet werden. Der individual Verkehr Einzelner kann auch durch Elektro-/Motoroller bestritten werden, mit deren Gewichtseinsparung ebenfalls weniger Kohlenstoffdioxid emittiert wird. Wenn die Gesundheitsfrage des Diesels sachlich beantwortet, und dieses Problem gelöst wird, setzen die Göppinger Jusos dem Diesel nichts entgegen.

 
 

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