Scharfe Kritik des SPD-Nachwuchses am Liederbuch der Landes-CDU

Empört reagieren die Jusos Baden-Württemberg auf die Aussagen des Generalsekretärs der baden-württembergischen CDU, des Heilbronner Bundestagsabgeordneten Thomas Strobl. „Die Aussage von Herrn Strobl schlägt dem Fass den Boden aus. Die Bücherverbrennungen in der Zeit des Nationalsozialismus mit der öffentlichen Kritik an dem Liederbuch der CDU zu vergleichen, ist eine Frechheit“, so der Juso-Landesvorsitzende Frederick Brütting.

CDU-Generalsekretär Strobl reagierte mit der Aussage „wir lehnen Bücherverbrennungen ab“ auf die öffentliche Kritik am Liederbuch der CDU. In diesem Liederbuch ist u.a. auch das „Panzerlied“ enthalten. Dieses Lied geht auf die Melodie eines SS-Liedes zurück, glorifiziert den Soldatentod und ist kriegsverherrlichend, so die Jusos.

„Es mag sein, dass derartiges Liedgut in der studentischen Verbindung von Herrn Strobl gesungen wird. In der Mitte der Gesellschaft gibt es dafür aber zu recht keine Akzeptanz“, so Frederick Brütting. Thomas Strobl ist Mitglied der Landsmannschaft Afrinia im Coburger Convent.

„Anstatt die Bücher mit dem Wehrmachtslied konsequent einzustampfen, offenbart Herr Strobl mit seinen Aussagen eine unglaubliche Geschichtsvergessenheit,“ kritisiert der Juso-Chef. „Strobl und Oettinger müssen zurück in den Geschichtsunterricht“.

Die Führung der Südwest-CDU habe nach Ansicht der Jusos ein besonderes Talent, sich immer wieder selbst ins rechte Abseits zu stellen. Der SPD-Nachwuchs verweist in diesem Zusammenhang auf Oettingers Filbinger-Rede, die langjährige Mitgliedschaft Oettingers im rechten Studienzentrum Weikersheim und das Singen der ersten beiden Strophen des Deutschlandliedes durch den Ministerpräsidenten.

„Herr Strobl setzt mit seiner Äußerung diese Reihe unehrenhafter Entgleisungen nun fort“, so Frederick Brütting abschließend.